Trakehner Zucht von Schöning, Klein-Sallentin

Die Familie von Schöning, die Landwirtschaft und die Trakehner Pferde - seit Generationen verbunden

748 Erste urkundliche Erwähnung des Ortes Scannigge, der heute die Kleinstadt Schöningen östlich von Braunschweig ist.

Wappen der Familie von Schöning

Wappen der Familie von Schöning

1243 Einige Bewohner von Schöningen, arm und abhängig von anderen, zog es in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Amerika war noch nicht entdeckt, also wanderten sie ostwärts über Elbe und Oder nach Pommern. Erstmals in einer Urkunde über die spätere Stadt Stargard findet sich der Familienname von Schieningen, der bald darauf in vielen weiteren Urkunden enthalten ist.
1520 Herzog Bogislav X von Pommern bestätigte in einem Lehnbrief, dass unter anderen das Dorf Zallentyn zum Besitze derer van Schenningen gehört.
1686 Der aus Tamsel stammende Generalfeldmarschal Hans-Adam von Schöning führte die brandenburgischen Truppen, die maßgeblich zur Befreiung Ofens (Hauptstadt Ungarns) von der osmanischen Herrschaft beigetragen haben.
1938 Hans von Schöning übergab das Gut Sallentin seinem Sohn Otto. In der Landwirtschaft wurden schon Traktoren, Mähdrescher und Dampfpflüge eingesetzt, so dass nicht mehr so viel Ackerpferde gebraucht wurden. Reit- und Fuhrpferde gab es aber in unverminderter Zahl, und die waren von ostpreußischer Abstammung.
1945 Noch im Winter gingen die Bewohner des Dorfes Sallentin vor der heranrückenden Roten Armee auf die Flucht. Die Wagen des Gutstrecks wurden von den treuen, zähen und leistungsbereiten Ostpreußen zur Insel Rügen gezogen. Die Stute Reni zog den Treckwagen der Familie von Schöning weiter nach Schleswig-Holstein. Hier gründete Otto von Schöning mit Reni ein Fuhrgeschäft und ernährte so die Familie.
1950 Die Stute Regina von Lausbub und der Reni wird geboren. "Mit Regina baut die Familie von Schöning wieder eine kleine Trakehner Zucht in der neuen Heimat auf, die ausgerichtet ist auf Wirtschaftlichkeit: Die Pferde müssen nicht nur schön, sondern vor allem freundlich und rittig sein." (Trakehner Hefte Nr.5/1995, S.53)
1961 Otto von Schöning zieht mit Tochter Veronika von Schmilau bei Ratzeburg nach Neversfelde in der Gemeinde Malente.
1965 Herbstblüte, die letzte Tochter der Original-Trakehnerin Herbstzeit von Bussard, wird als junge Stute erworben.
1970 Die Stute Rastenburg aus Isländer und der Regina wurde auf der DLG in Köln die Siegerin der 4-jährigen Stuten in der Gruppe der Veredlungsrassen (Engl.-Vollblut, Traber, Araber und Trakehner).
Aus der relativ kleinen von der Stammstute Reni begründeten Stutenfamilie gingen mit Ravel, Rockefeller, Samur und Rosso gleich vier Dressurpferde hervor, die in der Klasse S viele Platzierungen erreicht haben. Zudem kommen mehrere M-platzierte Springpferde aus der R-Familie, unter anderem der Hengst Rondo, der sein Springtalent auch gut vererbt hat.
Trakehner Stute Tamsel in Aachen Josef Ertl, Veronika von Schöning, Stute Rastenburg
Tamsel wurde unter Veronika von Schöning im Jahre 1979 auf dem Bundeschampionat für talentierte Nachwuchspferde im Rahmen der CHIO in Aachen vorgestellt. Der Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten Josef Ertl gratuliert der jungen Vorführerin der Siegerstute Rastenburg, die zugleich deren Züchterin ist.
1980 Die Stute Tamsel von Schwärmer und der Tanjana startet beim Bundeschampionat des Deutschen Reitpferdes in Münster-Handorf, wofür sich 300 Pferde durch jeweils mindestens zwei Turniersiege qualifiziert haben. Tamsel erreichte das Finale und wurde dort an dritter Stelle platziert.
1983 Die 1977 im Gestüt Klein-Sallentin geborene Stute Herzchen wird bei der Bundesstutenschau aller Warmblutpferderassen in Verden Siegerin der 5- und 6-jährigen Stuten. Diese letzte Tochter der Herbstblüte hat zuvor bereits in acht Materialprüfungen gesiegt, wird dann aber in der Zucht eingesetzt - nicht ohne Erfolg, wie auf den Seiten Herz-Stuten und Herz-Hengste zu sehen ist.
1994 Veronika von Schöning und Sohn Philipp ziehen von Neversfelde um zum Hof Hahnenberg in der Gemeinde Dannau.
2010 Veronika von Schöning zieht als Gestütsberaterin nach Panker, und Sohn Philipp zieht mit seiner Familie ins Nachbardorf Söhren. Er fängt die Bewirtschaftung eines neu erworbenen Betriebes an. Es ist das ehemalige Hofgut von Ueckermünde der Herzöge von Pommern.